Merhaba und Grüß Gott liebe Interessierte an der Frauenwerkstatt M17,

 

mit 2G-Regeln und folglich erneutem Schwund bei den Teilnehmerinnen haben wir das Jahr 2021 beendet und sind ins vierte und damit letzte Projektjahr gestartet.

Das Thema Kontakt begleitet uns seit Jahren: die Frauen sind einige Monate bei uns, lernen Struktur, Inhalte und neue Frauen kennen, machen die Prüfung, verlassen die Frauenwerkstatt und: haben wieder niemanden, mit dem sie deutsch sprechen können. Das Gelernte verschwindet, stattdessen kommt das isoliert sein zurück – in Corona-Zeiten mehr denn je. M17 ist seit zwei Jahren reduziert auf Unterrichts-, Informations- und Arbeitsvermittlung, möglichst auf Distanz. Was mit Atmosphäre, Lockerheit, verbunden sein zu tun hat – Café, Feiern, Tanzen – dürfen wir nicht tun.

Zu sehen ist dies in unserer Verlaufsliste: hier dokumentieren wir jede Gruppentätigkeit (Qualifizierungsunterricht ist extra dokumentiert), jede Aktion. Im Anhang vergleichen wir Auszüge der Liste – 2021 und 2019. Bunt und unbunt – die Farben sagen mehr als viele Wörter.

Das Unbunte ist sinnvoll: „Ich denke, jede ausländische Frau muss das [einen Berufskurs] machen, weil das hilft viel. Wenn du hier leben willst, musst du lernen, wie die Regeln sind. Mit so was [einem Berufskurs] kannst du dich echt gut integrieren. Alles war ein großes Plus.“ Mina (Name geändert) aus Bulgarien, 46 Jahre, nun mit einem Zertifikat aus der Quali Dienstleistung

 

Das Bunte  ist weniger ausgerichtet auf Leistung, Funktionieren und Effizienz; es macht Lebendigkeit und Gemeinschaft aus – das was Menschen verbindet; gleichzeitig verhindert es etwas, das  Roger Willemsen erkannt hatte:

„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden; voller Informationen, aber ohne Erkenntnis; randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“

 

Wir sind voller Hoffnung,  2022 die M17-Welt wieder bunter machen zu dürfen.

Es grüßt Sie herzlich

 

Das Team der Frauenwerkstatt M17