Donnerstag, kurz vor den Sommerferien, 9:20 Uhr: ich laufe durch die Gänge von ELAN und schnappe ein „bitte Lächeln“ der Fotografin Kerstin Nussbächer auf, die gerade ein Bewerbungsfoto einer Dame macht – sie wurde vorab professionell geschminkt und hat Styling Tipps für ein Vorstellungsgespräch erhalten… vernehme leises nervöses Gekicher, weil eine Frau kurz davor ist einen Anruf bei einem potenziellen Arbeitgeber vorzutäuschen und Fragen zu stellen, die sie vorher in der Gruppe geübt haben… schaue in etwas angespannte Gesichter – vor dem Zimmer sitzen vier Frauen, die darauf warten in einem Rollenspiel ein Vorstellungsgespräch mit einer Personalerin zu führen… nehme wertvolle Tipps von Frau Verhülsdonk und Frau Giurgiu über die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit wahr… und höre die schlagfertige Antwort einer Migrantin auf die Äußerung eines möglichen Chefs, dass es eventuell schwierig werden könnte in der Firma mit Kopftuch zu arbeiten: „Mein Kopftuch nicht arbeitet, ich arbeite“. Das bringt mich zum Schmunzeln!

Vier Stunden später sehe ich überwiegend erschöpfte und zufriedene Frauen, die alle Stationen des Job-to-go-Tages erfolgreich durchlaufen haben. Auch ich bin müde und freue mich über das Feedback der Teilnehmerinnen, dass sie so einen Tag noch nie erlebt haben und es für sie super und schön war, sich praktisch auszuprobieren.